Chronik des Fischereivereins Fridolfing                    

erstellt von Wilhelm Ackermann im Januar 2017 mit Unterstützung von Heinrich Jäger und dessen Unterlagen

 

In den 1960er Jahren pachteten Sepp Schwaiger und Rudi Stadler den kleinen Weiher in der alten Schlagbauer Kiesgrube zum Angeln.

Als Anfang der 1970er Jahre Kies zum Bau der Bundesstraße 20 zwischen Fridolfing und Geisenfelden benötigt und zum größten Teil an der Stelle des jetzigen Badesees entnommen wurde, vergrößerte sich das Gewässer zusehends.

Heinrich Jäger und Ludwig Zeif beobachteten dies und es reifte in ihnen die Idee den See als Angelplatz für alle Fridolfinger Fischer zugänglich zu machen.

Über Gemeinderat Ludwig Gindert, selbst ein engagierter Angler, wurde bei Bürgermeister Josef Mörtl darauf hingearbeitet, die Genehmigung für die Nutzung des Gewässers zu erhalten.

Bürgermeister Mörtl hegte seinerseits bereits den Plan aus der Kiesgrube einen Badesee zu machen und kaufte die Flächen und das entstehende Fischrecht zugunsten der Gemeinde.

Im Herbst 1974 lud Bürgermeister Mörtl alle interessierten Angler zum Wirt nach Geisenfelden ein. Auf der Versammlung, an der zirka 25 Interessierte teilnahmen, stellte der Bürgermeister sein Konzept vor:

„Die Gemeinde behält das Fischrecht und die finanzielle Abwicklung. Sie gibt die vom Landratsamt genehmigte Anzahl der Angelkarten an die Fridolfinger Angler weiter. Den Besatz und die Bewirtschaftung in fischereilicher Hinsicht sollen die Angler übernehmen.“

Daraufhin wurde die Fischerinteressengemeinschaft Fridolfing gegründet. Unter der Leitung des Bürgermeisters wurden folgende Personen in die Vorstandschaft gewählt: Ludwig Gindert, Hans Mayer, Sepp Schwaiger, Heinrich Jäger und Ludwig Zeif. Hans Mayer wurde als Leiter der Interessengemeinschaft bestimmt.

Zur Finanzierung des ersten Fischbesatzes zahlte jedes der Gründungsmitglieder 100 DM in die Kasse ein.

Im Frühjahr 1975 setzte man zum ersten Mal Forellen, Brachsen, Schleien, Aale und Zander.

Am 14. September 1975 durften die Gründungsmitglieder zum ersten Mal einen halben Tag angeln.

Im Herbst 1975 beschlossen die Mitglieder einen Vorbereitungskurs zur Fischereiprüfung abzuhalten. Hans Mayer leitete den Kurs mit Unterstützung von Heinrich Jäger, Ludwig Zeif und Georg Hopf.

Von Januar 1976 bis März 1976 wurde der erste Vorbereitungskurs zur Fischerprüfung im Kellerraum des Sportlerheims durchgeführt. Es nahmen 20 Personen teil. Alle bestanden die Prüfung. Wegen des großen Andrangs wurde beschlossen in den kommenden Jahren weitere Kurse abzuhalten.

Am 25. März 1976 lud der Bürgermeister die Vorstände der Wasserwacht und Fischerinteressengemeinschaft ins Gasthaus Bax ein. Anlass dafür war der Vorschlag zum Bau einer Unterkunft am See. Dafür könne die alte Raiffeisen-Lagerhalle genutzt werden, welche von der Gemeinde erworben wurde, und würde Wasserwacht und Fischern zur Verfügung stehen, wenn diese gemeinsam den Abbau und den anschließenden Aufbau auf dem Seegelände übernehmen.

Am 04. April 1976 fand das erste Anfischen statt. Jeder Teilnehmer bezahlte 5 DM Startgeld. Von diesem Geld wurden 20 Preise gekauft. Der erste Preis ging an den Angler, der den schwersten Fisch auf die Waage brachte.

Am 28. Mai 1976 begann man mit dem Abbruch der Lagerhalle.

In den Jahren 1976 bis 1978 wurde die Wasserwachthütte mit Fischerheim errichtet. Von den Aktiven der Wasserwacht und der Fischerinteressengemeinschaft wurden von 60 Helfern mehr als 1600 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Sie dient bis heute beiden Vereinen als Unterkunft.

1977 trat Hans Mayer von seinem Amt als Vorstand zurück. Heinrich Jäger wurde als neuer Vorstand beauftragt. Die Vorstandschaft bestand jetzt aus nur mehr vier Personen.

1991 legte Sepp Schwaiger sein Amt in der Vorstandschaft nieder. An seine Stelle trat Matthäus Lex.

2000 feierte die Fischerinteressengemeinschaft ihr 25jähriges Jubiläum.

2001 trat Matthäus Lex aus der Vorstandschaft aus.

2002 wurde Gerhard Maxlmoser einstimmig in die Vorstandschaft gewählt.

2003 gründeten 74 anwesende Mitglieder im Gasthaus Stadler in Fridolfing den Fischereiverein Fridolfing und verabschiedeten ihre Satzung. Bis zu den Neuwahlen 2005 wurde die bestehende Vorstandschaft der Fischerinteressengemeinschaft weiter bestätigt.

2005 wurde eine neue Vorstandschaft gewählt: 1. Vorstand Gerhard Maxlmoser, 2. Vorstand Magnus Schild, Kassier und Schriftführer Herbert Lex, Jugend- und Gewässerwart Gerhard Zeif.

2010 stand eine Neuwahl an. Das Amt des Kassiers und Schriftführers wurde durch Michael Schild neu besetzt, die anderen Mitglieder wurden in ihrer Tätigkeit bestätigt.

2015 legte Michael Schild aus zeitlichen Gründen sein Amt nieder. Willi Ackermann folgte als Kassier und Schriftführer in die Vorstandschaft.

2016 wurde eine eigene Homepage erstellt und Online-Banking eingeführt.

Am 26. November 2016 fand im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung die Ehrung der beiden ehemaligen und langjährigen Vorstandsmitglieder, Heinrich Jäger und Ludwig Zeif, statt. Sie wurden mit einer Urkunde für ihre besonderen Verdienste für den Fischereiverein Fridolfing geehrt.

Anschließend erhielten noch zwölf weitere Mitglieder für ihre 40-jährige Mitgliedschaft im Verein eine Urkunde: Johann Aringer, Franz Augustin, Franz Bleicher, Hans Ulrich Deser, Johann Huber sen., Heinrich Jäger, Georg Pilger, Josef Stehböck, Gerhard Zeif, Johann Zeif, Sebastian Zeif senior. Alle Ehrenmitglieder bekamen neben der Urkunde ein kleines Präsent in Form eines Gutscheins. Die Urkunde zeigt Fotos aus der Unterwasserwelt des Fridolfinger Sees.

Ab 2017 kamen Neuerungen in Form und Aussehen der Jahreskarten und Gästekarten hinzu. 

2017 erhielt der Fischereiverein Fridolfing die Zuteilung von 110 Jahreskarten für Erwachsene und 22 Jahreskarten für Jugendfischer.

In den Jahren 2017 bis Frühjahr 2020 erfolgten verschiedene Instandhaltungsarbeiten an und um der Fischerhütte, größtenteils in Eigenleistung:   Deckenbeleuchtung, neue Fenster mit Metallgittern und Jalousien, Pflasterarbeiten im Zugangsbereich.  Im Innenbereich gab es Verbesserungen beim Mobilar.

Die Jahre 2020 und 2021 standen ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Das Coronavirus COVID-19 wirbelte das Vereinsleben durcheinander: kein Besatz, kein Anfischen, keine Treffen, die Jahreshauptversammlungen mussten abgesagt werden.

Am 25. November 2022 fand nach zweijähriger coronabedingter Pause wieder eine Jahreshauptversammlung statt. Vorstand Gerhard Maxlmoser konnte hierzu 50 Vereinsmitglieder im Fridolfinger Naschmarkt begrüßen.

Auf der Tagesordnung standen zahlreiche Ehrungen. Geehrt für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Ludwig Obermayer, Franz Pfaffinger und Josef Schuhegger;
für 25-jährige Mitgliedschaft Hermann Bauer, Konrad Brixner, Andreas Heidenthaler, Egon Kraus, Werner Mauss, Gerhard Maxlmoser, Richard Maxlmoser, Franz Seitz, Stefan Stadler, Matthias Stockhammer, Hubert Wolferstetter, Sebastian Zeif junior.

Im Anschluss der Versammlung wurde bekannt gegeben, dass Willi Ackermann beabsichtigt nach siebenjähriger Tätigkeit als Kassier und Schriftführer sein Amt zum Jahresende niederzulegen.
Wolfgang Wimmer erklärte sich bereit das Amt kommissarisch bis zur nächsten Wahl weiterzuführen.